Auf 990m.
 

Die Stohrenschule

In Münstertal gibt es drei Grundschulen: die Abt- Columban- Schule im Ortskern mit der Spielwegschule im Obermünstertal als Außenstelle und die Stohrenschule in ihrer außergewöhnlichen geographischen Lage im Ortsteil Stohren hoch über dem Münstertal auf 990m über NN.

Unsere Stohrenschule, welche seit 1795 existiert, hat schon viele Bezeichnungen erhalten. "Zwergschule", "höchstgelegene Schule", "Hochschule", "Hirtenschule".... Vor allem aber ist es eine Grundschule, in der in einer familiären Atmosphäre in einer Familienklasse unterrichtet wird und in der sich Lehrer und Schüler sehr wohl fühlen. Die Kinder der umliegenden Höfe auf dem Stohren und aus dem benachbarten Hofsgrund haben einen relativ kurzen Schulweg. Der Schulbezirk der Stohrenschule umfasst nur 25 Höfe.

 

 

Unsere Schule in Zahlen

  • liegt auf 990m über NN
  • Lehrerinnen: 2 - Ute Rößer (Schulleiterin) und Cosima Blassmann
  • 1 Familienklasse
  • Partnerschule: Drouot in Mulhouse
  • 2 Klassenzimmer, 1 Küche
  • 1 Garten mit 12 Schülerbeeten
  • 1 Gartenteich und unzählige Teich- und Gartenbewohner

 

Musik

Eine große Rolle spielt die Musik an der Schule: Klasseninstrument ist der Psalter, jedes Kind lernt das Psalterspiel. Das dreieckige Streichinstrument ist schnell zu erlernen. Über dem hölzernen Resonanzkasten sind die Saiten gespannt, jede Saite entspricht einem Ton. Sie werden mit dem Bogen gestrichen, nicht gezupft.

222 Jahre Stohrenschule

Seit mehr als 222 Jahren gibt es Schulunterricht im Münstertäler Ortsteil Stohren. Hier hatten die Kinder der umliegenden Höfe die Möglichkeit, trotz der abgeschiedenen Lage unterrichtet zu werden. Dabei wurde von den Lehrern durchaus Rücksicht auf die Probleme im Alltag der Kinder genommen: Der Schultag wurde an die Hofarbeitszeiten angepasst, damit die Bauern die Arbeitskraft der Kinder dennoch nutzen konnten - beispielsweise zum Melken und zum Hüten des Viehs. Die Ferien richteten sich häufig nach dem Wetter: Im Sommer musste Heu geerntet werden, im Winter lag oftmals so viel Schnee, dass der Unterricht ausfiel.

Erster urkundlich erwähnter Lehrer auf dem Stohren war Dominik Gutmann, der hier mit seiner Frau Maria Wiesler lebte. Er war 46 Jahre lang Lehrer und erhielt einen Gedenkstein, der heute vor der Stohrenschule auf 998 Metern Höhe steht: „Dem Lehrer gewidmet in kindlicher Liebe und Dankbarkeit.“

Nicht nur die eigenen Kinder der Bauern besuchten die Stohrenschule, sondern auch die Hirtenbuben: Kinder, die von ihren Familien zu den Bauern zur Arbeit geschickt wurden, weil es in den Familien nicht genug zu essen gab – und das bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Strom gibt es auf dem Stohren übrigens erst seit 1927.

Bis 1865 fand der Unterricht auf einzelnen Stohrenhöfen statt - zuletzt im Sägenbachhof. In diesem Jahr konnte der Hauptlehrer Sickinger das erste feste Schulhaus beziehen - die sogenannte Hirtenschule. Es steht heute noch und wird privat bewohnt.

1954 wurde das heutige Schulgebäude gebaut und in Betrieb genommen.

Von 1944 bis 1968 war Agathe Steck Lehrerin. Sie unterrichtete vormittags die Viert-bis Achtklässler und nachmittags die Erst- bis Drittklässler.

Von 1974 bis 2012 war das Lehrerehepaar Kroschel an der Stohrenschule, lebte und arbeitete in dem Haus. Auch die eigenen Kinder besuchten den Unterricht dort.

2012 wurde Ute Rößer Schulleiterin an der Stohrenschule und unterrichtet seither gemeinsam mit Cosima Blassmann an der Schule. Diese ist als Tochter des Lehrerehepaars Kroschel in dem Schulgebäude selbst aufgewachsen. Beide Lehrerinnen haben sich trotz der abgeschiedenen Lage bewusst für die Schule entschieden und unterrichten leidenschaftlich aus Überzeugung.

Bis 2003 war die Stohrenschule Grund- und Hauptschule. Die Schüler von der 1. bis zur 9. Klasse wurden in einem Klassenraum unterrichtet. Das war eine große Herausforderung für Lehrer und Schüler.

Seit 2016 ist die Stohrenschule offiziell eine reine Grundschule. Die Schüler werden in einer Familienklasse von Klasse 1 bis 4 gemeinsam unterrichtet. In den Fächern Deutsch und Mathematik werden die Gruppen nochmal kleiner und in die 1. / 2. Klasse sowie 3. / 4. Klasse geteilt.

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